Fokusthema „Vernetzen“

In Wirtschaft und Gesellschaft zählt „Vernetzen“ aktuell zu den meistbenutzten Schlagwörtern. Wie selbstverständlich ist damit häufig eine intelligente und digitale Vernetzung gemeint. Das gilt für die Bereiche der Automatisierung (Fokusthema 2010) und Mobilität (2012) ebenso wie für die Themengebiete Kommunikation und Energie. Dabei schlägt sich „Vernetzen“ nicht nur in der digitalen „Cloud“, sondern in ganz konkreter Infrastruktur in der Rhein-Main-Region nieder: In Wasserstraßen ebenso wie in Verkehrsbauten, Umschlagplätzen oder Rechenzentren – in der Vergangenheit wie in der Gegenwart.

Die „Tage der Industriekultur Rhein-Main“ richten sich an alle Menschen der Region, die verstehen wollen, wie die vielen hier tätigen Unternehmen in Lieferketten und Stoffkreisläufe eingebunden sind und Globalisierung aktiv mitgestalten. „Vernetzen“ richtet den Fokus auf spannende Innovationen aus Rhein-Main – insbesondere aus dem Bereich der Kommunikation –, die uns mit der Welt in Verbindung bringen. Und sie veranschaulichen, was Industriekultur mit dem eigenen Alltag zu tun hat. 
Diese Galerie ist  Teil der Online-Ausstellung "Route der Industriekultur Rhein-Main" im Jahr 2021.  
Online-Ausstellung 2021
Frank Kambor Kunst & Fotografie, Frankfurt am Main – Route der Industriekultur Rhein-Main 2020 Großmarkthalle

Frankfurter Osthafen – Versorgungsnetz

Der Osthafen spielt als Teil des europäischen Wasserstraßennetzes eine wichtige Rolle für die Versorgung der Stadt Frankfurt sowie des gesamten Rhein-Main-Gebiets. Vor allem Massen- und Stückgut wird hier angeliefert, umgeschlagen und – Dank enger Verknüpfung mit dem Streckennetz der Bahn und den Fernstraßen – direkt weiter transportiert.

Als der Osthafen Anfang des 19. Jahrhunderts geplant wurde, lag er noch vor den Toren der Stadt Frankfurt. Auf den Freiflächen entlang der Hanauer Landstraße, die bereits damals Hauptverkehrsstraße von Frankfurt nach Osten war, wurde der Hafen geplant und gleichzeitig Industrie- und Logistikunternehmen angesiedelt. Ein Mammut-Projekt, denn die Fläche des Gebietes entsprach damals der Fläche des gesamten Stadtgebiets nördlich des Mains.

Im Jahr 1912 eingeweiht, feierte der Frankfurter Osthafen im Jahr 2012 sein 100-jähriges Bestehen. Er gliedert sich in zwei Teile mit jeweils zwei Hafenbecken. Das Osthafen-Gebiet erstreckt sich vier Kilometer entlang des nördlichen Mainufers zwischen der Carl-Ulrich-Brücke in Fechenheim und der Deutschherrenbrücke im Ostend. Die Deutschherrenbrücke mit ihren drei markanten Stahlbögen wurde als Eisenbahnbrücke mit Fußgängerübergang ein Jahr nach dem Osthafen im Jahr 1913 eingeweiht.

Bei Logistik, Baustoffen, Containern und Versorgung denkt man nicht zuerst an Ästhetik. Doch hier gibt es reizvolle An- und Aussichten zu entdecken. Alleine die drei Brücken des Unterhafens bilden interessante Blickachsen und vernetzen Wasser- mit Landstraßen.